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Wirtschaft im Stau

Was Unternehmen jetzt wieder mehr Freiheit verschaffen und den Standort Deutschland stärken würde

Unternehmen in Deutschland arbeiten in einem System der Sozialen Marktwirtschaft. Dieses soll Wohlstand für möglichst viele schaffen. Es verbindet eine leistungsfähige, weitgehend freie Wirtschaft – in der Angebot und Nachfrage die Preise bestimmen – mit einem Staat, der für fairen Wettbewerb sorgt und Menschen schützt, die Unterstützung brauchen, ohne jedoch zu stark einzugreifen.

03.12.2025

Herr Professor Altmiks, die Bundeswirtschaftsministerin hat angekündigt, die Soziale Marktwirtschaft zu reformieren, um die deutsche Wirtschaft wieder zu stärken. Warum sind solche Reformen aus Ihrer Sicht dringend notwendig?

Prof. Dr. Peter Altmiks: Viele Probleme haben sich schon lange vor der Pandemie abgezeichnet: stagnierende Produktivität, steigende Lohnstückkosten und eine gesunkene Industrieproduktion. Zugleich wächst die staatliche Detailsteuerung – immer mehr Berichtspflichten, Vorgaben und Regulierungen. Das engt Unternehmen ein und belastet sie bürokratisch.

Besonders sichtbar wird das in der Energiepolitik. In der ersten Novemberwoche hatten wir eine Dunkelflaute mit sehr wenig Wind und geringer Sonneneinstrahlung. Die Stromversorgung musste größtenteils durch konventionelle, grundlastfähige Kraftwerke wie Kohle- und Gaskraftwerke sowie durch Stromimporte aus dem europäischen Ausland sichergestellt werden. Das zeigt, wie inkonsistent die deutsche Energiewende ist.

Insgesamt hat die deutsche Wirtschafts- und Finanzpolitik zu hohe Schulden, nicht demografiefeste soziale Systeme und zu viel Mikromanagement geführt. Deshalb braucht es...

Prof. Dr. Peter Altmiks mit dem Buch, in dem er gemeinsam mit weiteren Autoren und einer Autorin das Themenfeld Soziale Marktwirtschaft und Freiheit behandelt | © FOM
Prof. Dr. Peter Altmiks mit dem Buch, in dem er gemeinsam mit weiteren Autoren und einer Autorin das Themenfeld Soziale Marktwirtschaft und Freiheit behandelt | © FOM