Dividendenstudie Deutschland 2024
62,5 Mrd. Euro für Aktionäre – neuer Rekord, aber keine Euphorie
Die 160 in DAX, MDAX und SDAX gelisteten deutschen Aktiengesellschaften werden dieses Jahr rund 62,5 Mrd. Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Der Vorjahreswert wird damit um 1,6% übertroffen – trotz des Quasi-Ausfalls bei Bayer, des Rückgangs bei BMW und der staatshilfebedingten Streichung bei Fresenius. Das ist das Ergebnis der „Dividendenstudie Deutschland“, die nun in 14. Auflage vom isf Institute for Strategic Finance der FOM Hochschule in Kooperation mit der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) vorgelegt wurde.
„Das ist der dritte Dividenden-Rekord in Folge“, resümiert Studienautor Christian W. Röhl, Investor und Fachbeiratsvorsitzender am isf – und schränkt zugleich ein: „Die neuerliche Bestmarke lässt indes keine validen Rückschlüsse auf die Gesamtlage der deutschen Wirtschaft zu, sondern resultiert primär aus der Stärke der global aufgestellten DAX-Konzerne.“ Von den 40 im Frankfurter Leitindex enthaltenen Unternehmen zahlen 24 mehr als im Vorjahr, wobei Allianz (+940 Mio. Euro), Airbus (inkl. Sonderdividende +790 Mio. Euro) und die Porsche AG (+590 Mio.) am meisten aufstocken. Insgesamt heben 13 DAX-Mitglieder die Dividende prozentual zweistellig an, sechs sogar um mehr als 30%.
Auto- und Finanztitel stellen die Hälfte des Volumens
Top-Zahler im DAX sind 2024 Mercedes-Benz mit 5,5 Mrd. Euro und Allianz mit 5,4 Mrd. Euro, worin sich gleichsam die beiden wichtigsten Treiber der diesjährigen Dividendensaison widerspiegeln. „Ein Drittel der DAX-Dividendensumme entfällt auf die sieben Auto-Werte, weitere knapp 20% auf die fünf Versicherungen und Banken“, erklärt isf-Direktor und FOM-Dekan Prof. Dr. Dr. Eric Frère und weist auf das mit dem Auto-Klumpen einhergehende Risiko hin: „Wenn die vor allem aus dem Verbrenner-Geschäft resultierenden Cashflows der Auto-Industrie disruptiert werden, dürfte dies nicht durch Unternehmen aus anderen Sektoren aufgefangen werden können.“