Big Data Analyseprojekt: „Damit die Bobs schneller und die Rennen sicherer werden!“
Düsseldorfer FOM Studierende unterstützen den deutschen Bobsport
Schneller als die Polizei erlaubt: Bobfahrerinnen und Bobfahrer der Deutschen Nationalmannschaft gelten als die Formel-1-Piloten des Wintersports – mit bis zu 140 km/h jagen sie durch die Eiskanäle der Welt. Hierbei kommt es auf Tausendstelsekunden an – beim Einsteigen, in der Kurve, beim Bremsen. Millionen Messdaten, die bei Testfahrten aufgenommen wurden, könnten Auskunft geben: Wie ist die Beschleunigung? Wo befindet sich der Bob gerade und was hat der Pilot gemacht, um die nächste Kurve zu kriegen? Doch diese Daten müssen nicht nur erfasst, sondern auch analysiert werden. Im Einsatz für den Deutschen Bobsport: 30 Düsseldorfer Studierende des Master-Studiengangs „Big Data & Business Analytics“ und damit angehende Expertinnen und Experten im Bereich Big-Data-Analyse. Nach Olympia wird der Deutsche Bundesstützpunkt-Trainer Andreas Neagu seinen Bob-Piloten Feedback geben – und hierbei die Analysen der Studierenden zur Hand nehmen.
Theorie und Praxis verbinden
Initiiert hat diese Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Sport Prof. Dr. Matthias Scherge vom Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik und Gründer des MicroTribologie Centrum zur Erforschung von Reibung, Verschleiß und Schmierung: Während seiner Suche nach Expertise und fundierter Kompetenz im Bereich Big Data ist er auf die FOM Hochschule gestoßen. Der einschlägige Kontakt zu Prof. Dr. Rüdiger Buchkremer, Direktor des Instituts für IT Management und Digitalisierung (ifid) der FOM, machte die Zusammenarbeit konkret: Er leitet nun das „Big-Data-Analyseprojekt“ auf Seite der FOM. „Wir bringen hier interdisziplinäre Menschen zusammen, die sich sonst vermutlich nicht treffen würden. Hier wird der Theorie-Praxis-Transfer gelebt und beide Seiten profitieren davon“, so Buchkremer. Das sehen auch die Studierenden so, beispielsweise FOM Studentin Nina Wurm: „Das Projekt ist für uns eine einmalige Chance, Daten zu analysieren, die sonst nur exklusiv für Mitwirkende des Deutschen Bob-Teams verfügbar sind.“ Und Student Konstantin Merklinger ergänzt: „Durch das große Interesse aller Projektbeteiligten an diesem Thema, hat uns die Zusammenarbeit als Projektmanagement-Gruppe riesigen Spaß gemacht. Wir sind gespannt, inwiefern unsere Analysen einen Einfluss auf den Deutschen Bobsport haben werden.“
Präsentation in Winterberg
Und wie kommen die Ergebnisse nun vom Datenträger zum Bobsport? Monatlich finden Videomeetings statt und die Analysen laufen bereits auf Hochtouren. Prof. Scherge, der selbst auch schon mal in einem Bob saß: „Die Studierenden sind keine Anfänger. Sie kommen extrem gut vorbereitet in die Termine und arbeiten sehr zielgerichtet und wissenschaftlich.“ Die Studierenden sind dabei in verschiedene Analysegruppen aufgeteilt: Die einen untersuchen Bewegungsabläufe mit Videodaten, andere analysieren Beschleunigungsdaten, betreiben Literaturrecherche oder bauen sogar die Kurven der Bob-Bahn im Computer nach. Dafür arbeiten die FOM Studierenden mit Programmen, in denen Geometriedaten erfasst werden können und Maschine-Learning und Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz kommen. „Die finalen Ergebnisse werden im März präsentiert. Dann kann Trainer Andreas Neagu direkt nach Olympia Feedback geben und seine Bob-Piloten werden die Analysen für ihre Fahrweise nutzen können“, so FOM Professor Buchkremer. Die Ergebnisse werden in Winterberg präsentiert – selbstverständlich vor dem Trainer, der Bahn-Leitung und einigen Sportlern: „Ich habe selbst mal angefangen, in meiner Freizeit Daten auszuwerten und gemerkt – so funktioniert das nicht. Die gesamte Analyse ist viel zu komplex. Ich bin hochgradig überrascht, was die Studierenden da auf die Beine stellen“, so der Bundesstützpunkt-Trainer Andreas Neagu.
Das Sommersemester der FOM startet im März. Anmeldungen zum Studium sind noch möglich. Mehr Informationen telefonisch oder per WhatsApp bei der Studienberatung: 0800 1959595 oder per Mail: studienberatung@fom.de.