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Münchner Transfertagung „eHealth & Society“ zeigt Verbesserungspotenziale auf

Pandemie-Management mit digitaler Technik verbessern

Keine einheitlichen politischen Vorgehensweisen, fehlende technischen Lösungen zur Kontaktnachverfolgung: Selbst nach einem Jahr ist die Corona-Pandemie noch immer das beherrschende Thema im Land – auch in der Wissenschaft. Bei der Transferkonferenz „eHealth & Society“ an der FOM Hochschule in München, die in diesem Jahr erstmals virtuell stattfand, tauschten sich 335 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus sechs verschiedenen Nationen darüber aus, was wir aus der Pandemie und den damit verbundenen Entwicklungen lernen sollten. Fest steht: Es ist noch viel zu tun.

Die Frage, ob wir daraus etwas lernen können oder könnten, stellt sich so eigentlich gar nicht. Wir müssen etwas lernen, vermutlich sogar sehr viel“, betonte die bayerische Landtagspräsidentin Ilse Aigner, die erstmals die Schirmherrschaft für die jährlich in München verortete Transferkonferenz übernommen hatte, zu Beginn der Tagung in ihrer Videobotschaft.

01.03.2021 | München

Nach verschiedenen Tracks, in denen die Erfolge und Misserfolge während der Pandemie eingesetzter Technologien sowie der medizinischen Versorgung und der Kommunikation im Mittelpunkt standen, gaben die Keynote-Speaker spannende Einblicke in die Digitalisierung von Kliniken und in das bayerische Corona-Krisenmanagement. Auch die Frage, wie aktuelle Regierungsentscheidungen des Bayerischen Landtags mit der parlamentarischen Demokratie vereinbar seien, wurden vorgetragen und diskutiert. 

Empfehlungen an die Politik

Abschließend wurden zentrale Empfehlungen formuliert: Um die Nachverfolgung von Infektionsketten bei Pandemien zu verbessern, wäre eine Umstrukturierung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes notwendig. Anzuraten hierfür sei eine national weisungsbefugte Leitinstitution wie etwa das Robert-Koch-Institut. Darüber hinaus sollte für die bessere Auslastung der Impfzentren auf ein flexibles Terminvergabemodell umgestellt werden, Vorbilder hierfür seien „Just-in-time“- bzw. „Just-in-sequence“-Verfahren aus der Industrie. Zudem müsse Deutschland deutlich mehr tun, um bei der Künstlichen Intelligenz und dem Einsatz weiterer aussichtsreicher Zukunftstechnologien wie beispielsweise Quantencomputern im Vergleich mit anderen Ländern aufzuholen. Die Implementierung eines digitalen Frühwarnsystems sei ebenso notwendig wie Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung für die adäquate Nutzung medizinischer Daten.

Foto: AdobeStock/Kirill Kedrinskiy

Bereits zum sechsten Mal hatte die FOM Hochschule zu diesem Symposium eingeladen, Veranstaltungspartner waren der MDK Bayern, die Klinik Höhenried, die München Klinik und die BARMER Bayern.